Ratgeber

Hier finden Sie regelmäßig aktualisierte Neuigkeiten, Tipps und Ratschläge zum Thema Bewertungen, um Ihre Online-Reputation zu schützen und zu stärken.

Der Digital Services Act und seine Auswirkungen auf Bewertungsportale

7. April 2025

Teilen
Drucken

Der Digital Services Act (DSA) ist eine EU-Verordnung, die 2022 verabschiedet wurde, um einen sicheren und transparenten digitalen Raum zu schaffen. Er stellt strengere Anforderungen an Online-Plattformen und soziale Netzwerke, insbesondere im Umgang mit illegalen Inhalten, Desinformation und Verbraucherrechten. Doch was bedeutet das konkret für Bewertungsportale wie Google Reviews, Trustpilot oder Jameda?

Der DSA verpflichtet Betreiber von Online-Plattformen dazu, systematische Risiken zu minimieren, transparente Melde- und Beschwerdemechanismen zu etablieren und stärker gegen illegale Inhalte vorzugehen. Besonders große Plattformen (Very Large Online Platforms, VLOPs) unterliegen strengeren Regeln und müssen regelmäßig Berichte über ihre Maßnahmen veröffentlichen. Bewertungsportale fallen unter den DSA, wenn sie als Vermittlungsdienste fungieren, die Inhalte Dritter veröffentlichen. Besonders größere Plattformen mit Millionen von Nutzern müssen sich an die neuen Transparenz- und Sorgfaltspflichten halten.

In Deutschland wurde der Digital Services Act durch das Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) umgesetzt, das am 14. Mai 2024 in Kraft trat. Das DDG regelt die nationalen Zuständigkeiten für die Durchsetzung des DSA und bestimmt die Bundesnetzagentur als zentrale Aufsichtsbehörde. Diese ist für die Überwachung und Einhaltung der neuen Vorschriften zuständig. Zudem ergänzt das DDG bestehende Regelungen wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), indem es strengere Meldepflichten und Mechanismen zur Bekämpfung illegaler Inhalte vorsieht.

Für Bewertungsportale ergeben sich daraus einige Herausforderungen. Zum einen müssen sie sicherstellen, dass falsche oder rechtswidrige Bewertungen schnell und effektiv entfernt werden, um Unternehmen und Einzelpersonen vor Rufschädigung zu schützen. Gleichzeitig sind sie verpflichtet, ihre Algorithmen und Moderationsprozesse offenzulegen, um Manipulation und unfaire Praktiken zu verhindern. Auch der Verbraucherschutz wird gestärkt: Nutzer müssen einfacher Beschwerden einreichen können, wenn sie der Meinung sind, dass eine Bewertung unrechtmäßig gelöscht oder nicht angemessen behandelt wurde.

Die praktische Umsetzung des DSA bringt jedoch weitere Schwierigkeiten mit sich. Plattformen müssen eine Balance zwischen der Bekämpfung rechtswidriger Inhalte und der Wahrung der Meinungsfreiheit finden. Eine zu strenge Moderation könnte dazu führen, dass berechtigte Kritik gelöscht wird. Gleichzeitig erfordert die Einhaltung der neuen Vorschriften erhebliche personelle und technische Ressourcen, insbesondere bei der Moderation und Bearbeitung von Beschwerden. Ein weiteres Problem ist der Umgang mit gefälschten Bewertungen – während der DSA Maßnahmen dagegen vorschreibt, bleibt die effektive Umsetzung eine Herausforderung, da Algorithmen zur Erkennung manipulierter Inhalte stetig verbessert werden müssen. Zudem sind hohe Geldstrafen bei Verstößen vorgesehen, doch bleibt unklar, wie die Rechtsdurchsetzung in der Praxis genau aussehen wird.

Einige Fälle verdeutlichen die Relevanz dieser Herausforderungen. So beklagten sich Ärzte auf Jameda über gefälschte Bewertungen, die ihre Praxis in schlechtem Licht erscheinen ließen. Der DSA könnte dabei helfen, Mechanismen zur Überprüfung der Echtheit solcher Bewertungen zu stärken. Ein Restaurantbesitzer auf Google klagte gegen eine 1-Sterne-Bewertung mit falschen Behauptungen – der DSA verlangt, dass solche Beschwerden schneller und transparenter bearbeitet werden. Auch auf Trustpilot gibt es immer wieder Probleme mit gekauften Rezensionen, gegen die Bewertungsplattformen strenger vorgehen müssen.

Insgesamt stellt der Digital Services Act Bewertungsportale vor neue Herausforderungen, bietet aber auch mehr Schutz für Unternehmen und Verbraucher. Die strengeren Regeln für Transparenz und Moderation verbessern die Fairness im digitalen Raum. Nutzer sollten sich bewusst sein, dass Bewertungen überprüft werden und Plattformen höhere Anforderungen erfüllen müssen, um Vertrauen und Rechtssicherheit zu gewährleisten.

Wenn Sie mit negativen Bewertungen kämpfen und rechtliche Unterstützung benötigen, helfen wir Ihnen gerne weiter. Unsere Kanzlei ist auf den Schutz vor rufschädigenden Bewertungen spezialisiert und berät Sie umfassend zu den besten rechtlichen Schritten. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine unverbindliche Erstberatung!

Comments:

Company logo white version

Copyright © 2025 Rubin. Alle Rechte vorbehalten.